Einen etwas eigentümlichen Kommentar hat cathwalk veröffentlicht. Eigentümlich, weil nicht ganz stringent. Dabei haben sie recht: Die modernen Altäre des Feierns alternativer Lebensstile mögen aufwändig gestaltet und optisch attraktiv sein. Aber was sind sie schon gegenüber einer richtigen Messe, einem Gottesdienst mit all seiner Innerlichkeit und seinem Lebensernst. Wie wir ihn im Christlichen Centrum St. Matthäus Mönchengladbach feiern.
„Zur Messe gehen, dann noch den Frühschoppen…“ Ein Bier darf ein Christ sehr wohl trinken – richtig, Cathwalk – freilich sich nicht betrinken. (Da ist derFrühschoppen möglicherweise nicht ganz ungefährlich..) Ein Bier – vielleicht nicht so sehr in der Fastenzeit. Aber die ist ja bald vorbei, und die Biergärten laden dann ein.
Merkwürdig nur der Seitenhieb auf Martin Luther. Der Kommentar wird nämlich mit einem Foto beendet, und dessen Unterschrift lautet: „Bonifatius in Fulda (größer als Luther in Eisenach)“. Dabei erwähnt der Artikel Fulda überhaupt nicht, stattdessen aber München. Die Bonifatius-Statue größer als die Luthers – das ist doch toll! Nicht der Vergleich, der ist eher suboptimal. Aber die ausgedrückte Tatsache. Welcher Lutheraner wird die Größe und Bedeutung des Heiligen Bonifatius bestreiten wollen. Im Gegenteil, er freut sich mit allen römisch-katholischen Brüdern, dass Gott sich in Bonifatius ein treues Werkzeug gesucht hatte, das Evangelium zu propagieren. Im protestantischen Norden bin ich aufgewachsen, selbstverständlich habe ich in der Schule über Bonifatius gelernt.
Und „Alte Messe, Tradition, Gelassenheit, Heiterkeit und schöne Frauen“? Luther hat die alte Messe des frühen 1. Jahrtausends (nach Verständnis des Vermögens der Forschung seiner Zeit) gefeiert, übrigens bis zum Schluss in Messgewändern, und in Schulen und der Universität auf Latein. Traditionen hat er nicht kategorisch abgeschafft – dafür zeichnet ein anderer, nämlich Zwingli -, sondern auf den biblischen Prüfstein gelegt. Und dabei durchaus um Belehrung gebeten! Auch Gelassenheit und Heiterkeit waren ihm nicht fremd. Und seine Frau – ob sie schön war, weiß ich nun nicht, aber sie war überaus tüchtig und ihm treu ergeben: Das allein macht sie schön! Eine erfüllte christliche Ehe haben die beiden geführt, auf Gott bezogen, voller Lebensfreude. – Ja, es gibt nichts besser als Christ zu sein!
(Ob das Foto urheberrechtsfrei ist, konnte ich nicht herausbekommen. Für diesbezügliche Informationen bin ich dankbar.)