Mein Augen schauen stets auf den Herrn…

So beginnt der Eingangsgesang des nächsten Gottesdienstes. Es ist ein Psalmvers. (Die Psalmen sind das große Liederbuch der Bibel.)

Worauf schauen wir? In Mooren gibt es Lichterscheinungen. Sie wurden als Irrlichter bezeichnet. Wer ihnen folgte, befand sich plötzlich auf dem Boden des Moores – der Boden gab unversehens nach, man wurde ins Moor nach unten gezogen, man kam um und starb einen elendigen Tod.

Das waren Lichter, auf die man nicht schauen sollte. Unsere Augen schauen auf das Licht, das uns aus dem „Moor“ des Lebens herausführt – in ein erfülltes Leben. Das uns eine Zukunft gibt.

Neugierig geworden? Dann herzlich willkommen im nächsten Gottesdienst am 3. März 2024 in der Friedensstraße in Rheydt. Um 10.30 Uhr.

Mit Beichte, Predigt und Abendmahl. Mit Kirchenkaffee danach. Und mit Kindergottesdienst parallel.

Der nächste Gottesdienst – Reminiscere

Der nächste Gottesdienst findet am 28. Februar 2021 statt.

Als lutherische Messe mit Beichte, mit parallelem Kindergottesdienst. Aber Corona-bedingt ohne Kirchenkaffee.

Der Name des Sonntags Reminiscere entstammt dem Beginn des Eingangspsalms: 

Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et misericordiarum tuarum quae e saeculo sunt.“ (Ps 25, 6) 

Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.

Alle Sonntage der Passion/Fastenzeit sind so benannt, ebenso die Sonntag zwischen Ostern und Pfingsten.

Früher hatten unsere Kirchen keine Orgeln. Es wurde wesentlich gesungen. Der Beginn des Gottesdienstes wurde durch den Einzug der am Altar Handelnden markiert. Während des Einzugs wurden Psalmen gesungen. Davon übrig geblieben ist der Eingangspsalm, der Introituspsalm. Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte wurde im 20. Jahrhundert zunehmend rückgängig gemacht, als Option auch in der römisch-katholischen Kirche. Auch bei uns beginnt der Gottesdienst mit dem Eingangspsalm. Vorgeschaltet ist die Allgemeine Beichte.

Man sieht übrigens nicht nur hier Gemeinsamkeiten mit der römisch-katholischen Kirche. Unsere Gottesdienstordnung geht auf die im Mittelalter übliche Gottesdienstordnung zurück. Sie wurde aus Gründen der sich im Mittelalter verändert habenden Kirchenlehre bearbeitet. Spätere Verwerfungen, die in der Regel den Versuch der Einflussnahme des Calvins aufzeigen, wurden und werden schrittweise in jüngeren Vergangenheit und in der Gegenwart zurückgenommen. So ist beispielsweise in unserem neuen Kirchengesangbuch, dass im Laufe des Jahres 2021 erscheinen soll, der Beginn des Introituspsalms, die sogenannte Antiphon, wieder mit einer eigenen Melodie versehen. Der dann folgende Text wurde schon bei der letzten Gesangbuchrevision wieder erweitert. Im Mittelalter ist er im kürzer geworden; so steht er bis heute im Volksschott. – In der evangelischen Kirchen im Rheinland ist es üblich geworden, nach reformierter Tradition (Zwingli, Calvin) einen ganzen Psalm zu verlesen.

Gottesdienst: Die Bibel

Bonifatius, der sich selbst auf seinen missionarischen Dienst mit einem intensiven Studium der Heiligen Schrift vorbereitet hat – vermutlich konnte er die Bibel über weite Strecken auswendig – verpflichtet uns auf die Urkunde unseres Glaubens.(http://kath.net/news/61134)

Uns ist wie Bonifatius die Heilige Schrift Gottes Wort. Damit stehen wir in der Tradition der Kirche. Die Bibel weist uns durch Jesus Christus den Weg zu Gott. In unserem Gottesdienst wird in der Predigt ein Bibelabschnitt ausgelegt. Damit verbieten sich politische Reden oder ich-bezogene Geschichtenerzählerei.

Wyn

In jedem Gottesdienst werden zudem zwei Bibelabschnitte verlesen. Aber mehr noch: Viele der „liturgischen Stücke“ sind entweder Bibeltexte (z.B. das Sanctus: Worte aus dem Propheten Jesaja Kapitel 6 und Psalm 118)  oder fassen sie zusammen (z.B. das Glaubensbekenntnis). Auch Psalmen singen wir. Zusammengehalten wird die Fülle durch die Form der Messe, der abendländischen Gottesdienstordnung, die ihre Wurzeln im Gottesdienst der Christen des ersten und zweiten Jahrhunderts hat.